
Pädagogisches Konzept
Gemeinsam lernen
Jedes Kind ist von Natur aus neugierig und wissbegierig, hat Ideen und Vorstellungskraft. Ich möchte den Kindern helfen zu verstehen, dass sie eigene Ideen haben dürfen. Neigungen und Launen nachgehen, Spuren verfolgen, Pläne schmieden und sich ausprobieren bildet die Grundlage für jede weitere Entwicklung und Bildung. Indem sich Kinder mit möglichst unterschiedlichen Themen, Materialien und Gegenständen beschäftigen, bauen sie Kompetenzen auf und gewinnen Sicherheit in ihrem Handeln.
Der Schritt raus aus der vertrauten Familienkonstellation hinein in eine soziale Gruppe mit annähernd Gleichaltrigen ist ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt, der die Kinder auch später weiterhin bei der Integration in andere Gruppen unterstützt. Ist bereits eine Grundlage für den sozialen Umgang mit anderen Kindern und Betreuern vorhanden, profitiert das Kind auch später noch davon, wenn es sich schließlich in einer größeren Gruppe im Kindergarten und im Anschluss in der Schule zurechtfinden muss.
Der gemeinsame Alltag in der familiären Umgebung der Kindertagespflege ermöglicht es den Kindern Erfahrungen in der Gruppe zu sammeln und so mehr über sich selbst zu erfahren sowie soziale Kompetenzen zu entwickeln. Wo reihe ich mich ein? Was ist meine Rolle? Wie sieht eine gesunde Streitkultur aus? Welches Verhalten löst welche Art Reaktionen aus? Mit diesen und vielen weiteren Fragen muss sich jedes Kind und jeder Mensch im Erwachsenenalter auseinander setzen.
Erste soziale Handlungen und Ausdrucksformen werden erprobt und emotionale Muster stehen auf dem Prüfstand. Sich gegenseitig helfen, Mitgefühl haben, verstehen wenn sich der Andere verletzt hat und Schmerz empfindet, Angst hat oder traurig ist, gemeinsame Freude empfinden, lachen wenn etwas lustig war, zusammen ein Problem angehen, die noch recht kleinen Konflikte gemeinsam lösen und Streitereien schlichten - das alles darf ein Kind zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr entdecken und ausüben.
Motorische und geistige Fähigkeiten hängen eng miteinander zusammen. Körperliche Mobilität und die Beherrschung des Bewegungsapparates ermöglichen es uns, uns auszudrücken und zu verständigen. Bereits im Kleinkindalter werden die Grundsteine hierfür gelegt. Auch deshalb ist ein ausgeglichener Tagesablauf, der es den Kindern sowohl erlaubt sich frei zu bewegen und auszutoben als auch Raum für konzentriertes Spielen und Werken schafft, maßgeblich. Die wahrnehmungs- und bewegungsfördernden Spielformen richten sich dabei nach dem jeweiligen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes sowie nach dessen Interessen.
Eine Rund-um-die-Uhr Beschäftigung ist keinesfalls förderlich wenn es darum geht Einbildungskraft und Kreativität zu stärken. Wichtig sind auch Zeiten in denen es „nichts zu tun gibt“. Aus Langeweile heraus entstehen so eigene Ideen und kleine Projekte, die die Kinder selbstbewusst und eigenständig umsetzen. Zeiten für freies Spielen, tanzen oder Interessen-gelenktes Werken und Basteln werden im Tagesablauf berücksichtigt und gezielt eingeplant.
Die „Selbsttätigkeit“ (Gerd E. Schäfer) oder auch Selbstbildung der Kinder soll somit angeregt werden. Die Sicherheit der Kinder während des freien Spiels ist dabei selbstverständlich gewährleistet, durch die Gestaltung bedürfnisorientierter Räume und die aktive Aufsicht und Betreuung durch die Kindertagespflegeperson.